Samstag, 10. Juni 2017

Uzes: Roma, Bedel und Roxanne Pacquetet

Roma's Schattenspiele
Pastel gras, "fettes Pastell", nennen französischsprachige Künstler ihre Ölpastellkreide. Gleich Zweien, die in dieser Technik arbeiten,  bin ich in letzter Zeit begegnet: Jean-Pierre Le Brozec im Kloster von Tarascon und Mireille Couston - Künstlername Roma - in ihrer Galerie in Uzes, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Thierry Bedel, ebenfalls Künstler, in der Rue Jacques d'Uzès Nummer 11 betreibt. Irgendwie liegen die Kunst bei Großmutter Roma und das Kunsthandwerk
bei der Enkelin Roxanne Pacquetet in der Familie. Auf dem Samstagsmarkt präsentiert Roxanne ihre Handtaschen, jedes ein Unikat, vor der Galerie.

Das Malen mit Pastellölkreide braucht viel Erfahrung, der Farbauftrag erfolgt zeichnerisch, aber in fließenden Bewegungen, oft verwischt. Der Begriff Pastell ist da ziemlich irreführend, den die Farben sind intensiv und können in der Leuchtkraft noch erhöht werden, wenn mehrschichtig übereinander gemalt wird.


Roma mit eigenem Werk
und Bedel's Lavendel
So entstehen die beeindruckenden Licht-Schatten Kompositionen von Roma, die ihre Motive oft vor Ort, manchmal aber auch nach Fotos malt. Zu den wiederkehrenden Motiven gehören Ansichten des platanenbestandenen "Place aux Herbes" in Uzes. Der besondere Effekt der Bilder entsteht durch die dem Farbpigment zugefügten Öle und Wachse.

Le Brozec gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten französischen Pastellmalern, der insbesondere die unterschiedlichsten Hauttöne so trifft, dass man immer versucht ist, darüber zu fahren, um sicher zu sein, dass es auch tatsächlich nur ein Gemälde ist. Das haben dann auch tatsächlich so viele Besucher getan, dass die die empfindliche Ölkreide durch leider nicht entspiegeltes Glas gesichert wurde. So kommt man zu ganz neuen Ansichten im Cloître des Cordeliers, das mitten in der Stadt, aber mit verstecktem Eingang, am Place Frédéric Mistral liegt.


Ein Le Brozec-Portrait, in dem sich der Klosterkreuzgang von Tarascon spiegelt
und, für Ihren Besuch, ein Blick auf die handkolorierten Visitenkarten und Roma et Bredel