Samstag, 16. Juni 2018

Boule-Verbot für Soldaten und Nicht-Adelige

Der Filmemacher Jean-Pierre Saire, „Tosca“ hat er produziert und damit die Oper kinofähig gemacht und in „Die Rückkehr des Christophe Colon" einem kleinen Weiler bei Vézénobres ein Denkmal gesetzt, ist mein Mann für alle Fälle in Fragen der französischen Kunst und Kultur, also Boule, Wein und Austern.
Filme von Jean-Pierre Saire: Aber nicht über Boule


Er hat mich auf Rabelais hingewiesen, der schon im 16. Jahrhundert in seinem Buch Gargantua und Pantagruel Spielarten des heutigen Boule beschreibt. In Frankreich war Boule lange Zeit offiziell verboten. Für Nichtadelige und Soldaten jedenfalls, weil es die einen vom Arbeiten und die anderen vom Exerzieren abhielt. Zu Beginn des Krieges von 1870 erließ das Pariser Hauptquartier für die Nationalgarde in Marseille einen Befehl, der das Boulespiel unter Arreststrafe stellte. Weitergegeben wurde der Befehl von einem weisen Kommandanten aber nur indirekt und erst nach Beendigung des Krieges:
„Boule ab sofort wieder erlaubt“.

Hier die Links zu noch mehr Boule: Was Fannys nackter Hintern damit zu tun hat und wieso schon mal 200.000 Zuschauer dabei sind, lesen Sie HIER. Und unter den beiden folgenden Links: Daß in Marseille Boule mit runden Kugeln gespielt wir, erstaunt vielleicht weniger, dagegen schon die "eckigen Kugeln", die in Vézénobres eingesetzt werden.