Sonntag, 2. April 2017

Alès: Der Resistance-Dichter und sein Drucker


In einem der heruntergekommenen Stadtviertel von Alès zeugt ein Museumsbergwerk von besseren Zeiten. Hier, wo schon die Benediktiner im 13. Jahrhundert mit dem Abbau der Kohle begannen, zieht sich ein 650 Meter langer Gang durch den Berg Montaud. Ganz authentisch vermitteln ehemalige Bergwerker Arbeit, Leben und Gefahren unter Tage. Bei nur 14 Grad Temperatur gehört ein Pullover zur Ausrüstung. Hier können Sie auch gut ihre größeren Kinder „abladen“, während Sie dreihundert Meter weiter die Straße runter in eine völlig andere Welt einfahren.

Wirklich sehenswert und das bei freiem Eintritt
Eine sorgfältig renovierte neoklassizistische Villa, eine wahre Schatzkammer für Buch- und Kunstfreunde. Nur soll dieses Haus offensichtlich niemand finden, denn die wenigen Hinweisschilder auf „P.A.B.“ lassen an alles mögliche denken, nur nicht an die Musée-Bibliothèque von Pierre André Benoît. Selbst wenn Sie nicht zur Mine wollen, können Sie aber deren Beschilderung „Mine témoin“ folgen und fahren dann automatisch an der Musée-Bibliothèque vorbei.

Benoît und seine Künstler
 
Für Braque, Miro, Picasso und Arp war Benoît die Anlaufstelle, wenn es um qualitativ hochwertige Drucke ihrer Kunstwerke ging. Und auch vielen Autoren war André Benoît der Ansprechpartner, um mit René Char und Paul Valéry oder André Breton nur die bekanntesten zu nennen. Vor allem die Zusammenarbeit mit René Char hat den Drucker
und Verleger Benoît geprägt. Bis zum Jahr 1954, als sie sich endlich auch persönlich kennen lernten, hatte Benoît bereits eine ganze Reihe der Bücher Chars gedruckt.

Daß später Picasso und Matisse die Bücher René Chars, der als Dichter der Resistance in die Literaturgeschichte eingegangen ist, illustrierten oder Georges Braque die von Benoît verlegten Bücher, war dann schon völlig selbstverständlich. Aus solchen Druckaufträgen und Kooperationen hat Benoît seine Sammlung aufgebaut.

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