Julie und Marie Bousquet-Fabre Bilder:Schetter |
Als im Jahr 1900 der 22jährige Marius Fabre in einer Scheune in Salon-de-Provence zwei Seifensiedekessel und ein paar Gießbecken aufstellte, begann eine Familientradition, die andauert. Julie und Marie Bousquet-Fabre, die Urenkelinnen des Gründers kümmern sich heute in der Avenue Paul Bourret ums Geschäft.
1688 legt Ludwig XIV. mit dem Edikt von Colbert die Regeln für die Herstellung der Seife fest. Sie muß in offenen Kesseln gesiedet und darf ausschließlich aus hochwertigen pflanzlichen Ölen hergestellt werden. Künstliche Farbstoffe und Konservierungsmittel sind tabu. Marius Fabre ist heute eine von nur noch vier traditionellen Seifenmanufakturen, die nach diesen Regeln arbeiten.
Pflanzenöl und Soda kochen zehn Tage bei 125 Grad |
Das Museum direkt neben der Fabrik lohnt den Besuch, auch weil speziell für Kinder ein Workshop mit dem Diplom des „kleinen Seifensieders“ angeboten wird.
Noch einmal gut 70 Jahre ist die Manufaktur Rampal-Latour . Deren Gründer, Pierre Rampal lernte sein Handwerk in Marseille, wo er auch Seifenmeister wurde. Eine erste große Auszeichnung, eine Goldmedaille, gab es auf der Weltausstellung des Jahres 1900. Zu Beginn der 1950er Jahre, bedingt durch das Aufkommen der Waschmaschinen, fanden viele Siedereien keine Abnahme mehr. Rampal-Latour und Fabre überlebten, weil sie sich mit naturreinen kosmetischen Produkten dem Markt anpassten und einen Trend eher mitbegründeten als aufsprangen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich auf Ihre Anregungen. mh