Vauvenargues von Charles Amadée Colin (19. Jh.) |
Clapiers sagt man den Ausspruch nach, er habe sich erst nach dem Verlust der Beine auf die wesentlichen Dinge konzentrieren können. Und das waren neben der
„Einführung in die Erkenntnisse des menschlichen Geistes“vor allem die „Maximes“.
Voltaire hat sie sehr geschätzt und daraus Inspiration für manches seiner Bonmots gezogen - um den Begriff Plagiat zu vermeiden. Diese Aphorismensammlung schrieb Clapiers in Vauvenargues, einem Schlößchen ein paar Kilometer außerhalb von Aix, das später Pablo Picasso gekauft hat. Mit dem Gebäude hat Picasso ein riesiges, rund eintausend Hektar großes Gelände erworben, das sich zum Montagne Sainte Victoire hinaufzieht. Der neue Eigentümer habe den Berg Cézannes dann „picassofiziert“, wie eine angesehene französische Zeitung dann nach oberflächlicher Recherche schrieb.
Es bleibt Cézannes Berg. Der Sainte Victoire läßt sich nicht einmal "picassofizieren".Bild D. Fehringer |
Für Picasso eine Sekundenentscheidung, das Schloß zu kaufen. Bild CCI Marseille 1957 |
Wenn Sie je die Chance haben, das Schloß zu besuchen: Tun Sie es. Fünfzig Jahre nach dem Einzug Picassos, hat Catherine Hutin, Jacquelines Tochter aus erster Ehe, es erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das war, als das Musée Granet in Aix im Jahr 2009 über einhundert Bilder von Cézanne und Picasso ausstellte. Und wenn Sie ganz viel Glück haben, können Sie sogar die Super-8-Filme sehen, die Jacqueline mit und über Picasso gedreht hat.
Zahlreiche Bilder aus dem karg eingerichteten Schloß hat Picassos Freund David Douglas Duncan gemacht. Während des Korea-Krieges war er Kriegsberichterstatter für das US-Magazin "LIFE".
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