Montag, 23. März 2015

Anreise: Durchs Rhônetal nach Südfrankreich

Auch so kann sie sein, die Autoroute du soleil
Warum ausgerechnet in die Provence oder ins Languedoc, nach Südfrankreich also? „Sie ahnen gar nicht, wie sehr sich die Welt überall gleicht“ schrieb Kurt Tucholsky einem lieben Freund und meinte die Austauschbarkeit von Marseille und Görlitz. Nach einer Reise durch den Midi kam Märchendichter Hans Christian Andersen zu dem Schluß, Nîmes und Sète seien auch nicht anders als Dänemark.


Und für den Schotten Robert Louis Stevenson waren die Cevennen „im großen und ganzen eine schottische Landschaft, wenn auch weniger großartig.“ Alle drei haben Unrecht. Die Reise nach Südfrankreich lohnt, sogar und gerade eine bei der wir Kopf und Bauch zufriedenstellen wollen. Da halte ich es mit Cees Nooteboom und seiner Geschichte über den provenzalischen Hund des amerikanischen Doktors:
„Wer sich auf die Reise nach dem Unvorhergesehenen begibt, ohne wirklich damit zu rechnen, wird nie ganz enttäuscht.“
Für Yvan Audouard, mit einer Mutter aus Marseille und dem Vater aus Avignon, ist die Sache ganz einfach:
„Im Midi geht die Sonne zweimal auf – morgens und nach der Siesta.“ 
Als Hugo von Hofmannsthal sich im September 1892 von der Vielfalt der südfranzösischen Eindrücke verzaubern ließ, mündete dies in einer Empfehlung, wie Reisebeschreibungen gemacht werden sollten. Wie ein chinesisches Bilderbuch, in dem fliegende Hunde, lichtblaue Dämonen und die weiße junge Frau am Ufer beschrieben und ohne jede effektvolle Komposition nebeneinander gestellt werden. Sein Ratschlag hat mir gefallen.

Weiter geht die Anreise durchs Rhônetal IN VIENNE UND HIER .

 

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