Christian Kuchenbrod (li) mit Rudi Weis-Schiff (re) und Gästen |
Oder die Winzerinnen Valérie Collomb aus Domazan, die sich zuvor als Önologin und Weinbauberaterin um die Weine von Châteauneuf-du-Pape
Oben links: Valérie Collomb mit Rudi Weis-Schiff Unten links: Mathieu Desmarest mit Manfred Hammes Rechts: Mitwirkende Männer, dirigiert von einer Frau |
Florence Mejan |
Nein, Christian Kuchenbrod, der Herausgeber, ist kein Deutscher; er stammt aus Lothringen, aus Forbach, um genau zu sein. In Avignon hat er den Verein Lou Lippet gegründet, der sich um so schöne Dinge kümmert wie das Auffinden neuer oder das Wiederbesuchen „alter“ Restaurants, Weingüter und Lebensmittel-Produzenten, wie zum Beispiel die besonderen Frucht- und Gemüsesäfte von Kookabarra. Meine Skepsis gegenüber dem
Die "Früchtchen" von Laëtitia und Kookabarra |
Die Auswahl der Restaurants ist erfreulich subjektiv und orientiert sich nicht ausschließlich an Sternen oder Kochmützen. Und so kann neben Jérôme Nutile auch ein kleines Bistrot mit dem 15-Euro-Menue seinen Platz finden, wenn die Auswahl der regionalen Produkte stimmt und die Küche sorgfältig und kreativ arbeitet. Sowohl aus der Provence wie aus der Occitanie, dem früheren Languedoc-Roussillon, finden sich Empfehlungen.
Wie unser Hund in den Genuß der Kochkunst von Jérôme Nutile gekommen ist, lesen Sie übrigens HIER.
Einen geschichtsträchtigeren Ort als das Bistrot du Moulin hätte man kaum wählen können. Seit 650 Jahren ist sie, bis auf kleine Zeit nach der französischen Revolution immer in Betrieb gewesen. Aber auch die Revolutionäre genossen ihr Olivenöl. Seit 2008 wird die Mühle von der Familie Bronzini betrieben; für viele Ältere ist es allerdings immer noch die Bertaud-Mühle.Die früheren Kartäusermönche hätten mit einem so kommunikativen Abend wie der Buchvorstellung wenig anfangen können. In ihren Zellen lebten sie allein, lasen allein, beteten allein und ließen sich sogar die Mahlzeiten durch eine Klappe an der Tür in die Zelle reichen.
Papst Innozenz VI. hatte das Kloster und die Ölmühle im 14. Jahrhundert als Teil des riesigen Kartäuserklosters Chartreuse du Val de Bénédiction gegründet. Auf der Rückseite grenz die Mühle an
das besuchenswerte Fort Saint André, mit dem die französischen
Könige ein Gegengewicht zur Papstmacht in Avignon schaffen wollten. Erster Hinweis darauf ist ein Festungsturm, der man bei der Einfahrt
Fort Saint André in Villeneuve: Das weltliche Gegenstück zum Papstpalast in Avignon |
Fort Saint André im Hintergrund und der Turm Philips neben dem Fundaments eines Pfeilers der der zerstörten Brücke. Litho von ca 1830. |
Canto Perdrix von der Domaine Mejan |
Bei anderen Dingen passte Innozenz VI. besser auf. Seine schnelle Wahl zum Papst war auch dem Umstand zu verdanken, daß das Kardinalskollegium im Dezember 1356 neben drei Spaniern nur aus einem Italiener, dafür aber 21 Franzosen bestand. So kommen heute die Bewertungen der Wein- und Gastroführer in den allermeisten Fällen nicht mehr zustande.
PS. Und ein GROßES Danke an Rudi Weiss-Schiff für die Einladung zu dieser Präsentation.
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