Der Baum von Tésorio und die Granatäpfel von Treichler |
Sie malen schon sehr unterschiedlich, die beiden: Iva Tésorio und Jürg Treichler, die Slowakin und der Schweizer. Und trotzdem oder gerade deshalb gefallen mir die Bilder von beiden sehr gut. Iva Tésorio, die noch nie eine Ansicht der Stadt gemalt hat, wohnt und arbeitet das ganze Jahr über in Uzès, im Chemin de l’ancienne gare, direkt gegenüber dem alten Bahnhof. Besucher haben beim erstenmal oft Schwierigkeiten Ihr Atelier zu finden. Deshalb auch die Telefonnummer auf Ihrer HOMEPAGE.
Jürg Treichler lebt in Zürich, ist viel auf Reisen und seit über vierzig Jahren regelmäßiger Gast im Haus seines Bruders in Saint-Quentin-la-Poterie und entsprechend auch immer wieder in Uzès unterwegs. Offensichtlich haben wir dort die gleichen Vorlieben für
Café de l'Hotel: Einen Picpoul de Pinet bringt die immer elegante Wirtin zu den Austern vom Marktstand gleich nebenan |
bestimmte Bars; mit dem Unterschied, daß er sie malt und ich meinen Beitrag leiste, daß der viele Rosé, der im Languedoc angebaut wird, auch getrunken wird. Alle Kontaktdaten und viele weitere Bilder finden Sie HIER.
Die Bars von Uzes |
„Ich träume von einer Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit, der Ruhe, ohne beunruhigende und sich aufdrängende Gegensätze, von einer Kunst, die für uns ein Beruhigungsmittel ist, eine Erholung für das Gehirn, so etwas wie ein guter Lehnstuhl, in dem man sich von psychischen Anstrengungen erholen kann.“
Bewundern konnte man Treichlers Bilder 2011 in Galerie des Capucins in Uzès und zuletzt in diesem Jahr in der Kronen-Galerie in Zürich. Der „Tages-Anzeiger“ schrieb:
„Sein Anliegen, alles einfach Schöne und Heile zur Kenntnis zu nehmen, es aufzuwerten und einer weiteren Zerstörung und Dezimierung entgegenzuwirken, trägt Treichler freilich nicht mit Empörung und Schroffheit vor, sondern mit Weichheit, einladender Bildräumlichkeit, lichterfüllten Flächen und malerischer Harmonie.“Iva Tésorio hat nach ihrem mit Promotion abgeschlossenen Studium der Kunstpädagogik das Licht des Südens gesucht, viel an Schulen gearbeitet, drei Kinder bekommen, aber trotzdem ihre Kunst immer in
den Mittelpunkt gestellt. In der Renaissance, sagt sie, hätte sie am liebsten gearbeitet und Anklänge finden sich immer wieder in ihren Werken. In vielen Schichten malt sie Wachs und Öl übereinander, zieht mit dem Spachtel ab und übermalt neu, was eine ganz plastische Malerei entstehen läßt. Ihre Leinwände gewinnen die Tiefe des Raumes. Fast immer gibt es nur einen Bildmittelpunkt; das kann ein Baum sein, ein Fisch oder ein Kind, die dadurch eine abstrakte und unwirkliche Wirkung bekommen.
Mehr Kunst in Uzès finden Sie HIER, zum Beispiel von John Townsend und Viva Brébis.
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