Mittwoch, 20. April 2022

Tod eines jungen Razeteurs

Fast zwanzig Jahre konnten die Courses camarguaises ohne tödliche Unfälle abgehalten werden. Jetzt hat es innerhalb kurzer Zeit zwei junge Männer gegeben, die ihren gefährlichen Sport mit dem Leben bezahlten, zuletzt Enzo Robert, der aus unserem Nachbardorf stammte. Er wurde noch vor Ort in Les-Saintes-Maries über einen längeren Zeitraum behandelt, dann nach MArseille geflogen, wo er nachts im Krankenhaus starb.HIER die Bilder von seiner Trauerfeier.


Enzo Robert starb mit 20 Jahren. Bild Cyril Daniel

Für die Stiere ist, selbst bei den kleinen Festen, der Tierarzt da, wie in Saint Chaptes vor zwei Jahren, als der Kampf unterbrochen wurde, als sich der Stier einen kleinen Riß unter dem Auge zuzog. Züchter und Tierarzt sahen sich die Wunde sorgfältig an und konnten dann die Raseteurs und die Zuschauer beruhigen. Raynausie von der Manade Chabalier durfte weitermachen und erwischte kurz darauf einen Raseteur mit seinem rechten Horn am Oberschenkel. Das schien nun weniger wichtig zu sein, unterbrochen wurde nicht und der Verletzte mußte bis zur Pause warten, bis der Tierarzt ihn schnell zum Menschendoktor fuhr. 

An leichtere Verletzungen haben sich Raseteure und Zuschauer gewohnt, das ist beim Fußball nicht anders als bei den Courses. Das umfängliche Regelwerk der Stierspiele dient vor allem dem Schutz der Tiere, so die maximal fünfzehn Minuten, die der Stier in der Arena verbringen darf. Die Raseteurs haben Einsätze von sechsmal 15 Minuten. Der Stier entscheidet, ob er rennt, angreift oder einfach eine Viertelstunde im Schatten verbringt, dies höchstens mit dem Risiko ausgepfiffen zu werden. Die Razeteure sind in der Trophée des AS sind Berufssportler und kennen das Risiko.

Alte und junge Spezialisten kommentieren und bewerten. Für Enzo Robert konnten sie nur noch beten - und das vergeblich.


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