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Stevenson auf einem Gemälde von John Singer Sargent, 1887 |
Heute haben die Kastanien wieder etwas an Bedeutung gewonnen. Manche der im 17. und 18. Jahrhundert mühsam terrassierten Anbauflächen in Höhen zwischen 400 und 800 Metern werden zu neuem Leben erweckt. Selbst die Schilder, daß das Sammeln bei Strafe verboten sei, werden schon wieder häufiger.
Cevennen im Frühjahr |
Die schöne Salomé (rechts) |
„Meine Wirtin, die jung und hübsch war, sich wie eine Dame kleidete und das Patois wie eine Schwäche mied, wendete sich an ihr Kind im Sprachgebrauch eines betrunkenen Bauernlümmels.“
Andere könnten trotz ihrer Frömmigkeit fluchen wie Sir Toby Belch, der es darin in Shakespeares „Nacht der Könige“ schon zu einiger Meisterschaft gebracht hatte.
Stevenson hatte sich eine Eselin für die Reise ausgesucht, weil er das Pferd „unter den Tieren für eine Art feine Dame“ hielt,
„kapriziös, scheu, wählerisch beim Fressen und von zarter Gesundheit“.Nicht bedacht hatte er dabei den starken Willen der Eselinnen oder besser deren Starrsinn. Nur mit Schlägen bekam er das Tier in den ersten Tagen voran, aber
„als würdiger Engländer ging es mir gegen den Strich, meine Hand roh gegen ein Frauenzimmer zu erheben“.Es ging aber offensichtlich nicht anders.
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Alles vom Brotbaum der Cevennen: Mehl, Sirup, Marmelade, Mehl, Brot |
„Das Geräusch meiner eigenen Hiebe machte mich ganz krank. Als ich ihr einmal ins Gesicht sah, hatte sie eine leise Ähnlichkeit mit einer Dame meiner Bekanntschaft, die mich einst mit Güte überschüttet hatte.“Und das trug noch zur Steigerung seines eh schon schlechten Gewissens bei.
Nach 14 Tagen hatte Stevenson seine Wanderung in Saint Jean du Gard beendet, viele seltsame Menschen kennen gelernt und für ihn das Wichtigste: Fanny kam ein paar Monate später zurück – geschieden.
Die schöne Salomé können Sie, hier der Link, im Hameau Le Luziers, das gehört zu Mialet, überzeugen, daß sie eine Tour mitmachen soll;
sie ist allerdings auch kapriziös und wählerisch.
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Viel mehr zu Stevensen, seiner Reise und dem Midi in meinem Buch "Durch den Süden Frankreichs" (700 Seiten, über 1.000 Bilder), das ich gerne signiert und portofrei zusende. Mail an manfred.hammes@web.de
So
bewertet die FAZ: Eine „profunde Kulturgeschichte, glänzend formuliert,
prachtvoll bebildert und vom Verlag wunderschön ausgestattet…die
vielleicht fundierteste Darstellung zu diesem Thema, ganz gewiss ist es die am besten geschriebene“.
Professor
Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses, lobt im MDR die
„hochinteressante Mischung aus Literatur, Kunst und Kulinarik“, und
Martin-Maria Schwarz im HR „eine akribische Neuerkundung“.
Zusammenfassend die Badische Zeitung: „Ein reiseliterarisches Meisterwerk“ und der NDR: „Ein ganz außergewöhnliches Buch!“
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Ich freue mich auf Ihre Anregungen. mh