Rainer Ehrt und ich haben ein Buch über deutsch-französische Begegnungen gemacht, echte und erfundene.
Über Ehrts Zeichnung der Exilschriftsteller in „Café des Exilés“ haben wir uns kennengelernt. Das Bild fand Eingang in mein jüngstes Buch, den Reiseverführer „Durch den Süden Frankreichs“ mit den Schwerpunkten Literatur, Kunst und Kulinarik. „Vielleicht die fundierteste Darstellung zu diesem Thema, ganz gewiss ist es die am besten geschriebene“, urteilte die FAZ.Ehrt studierte an der hochgelobten Hochschule für Kunst und Design Halle/Burg Giebichenstein und bezeichnet sich selbst ironisch als “Fossil der grafischen Kunst”. Mit präzisem Strich, lustvoll fabulierend und mit vielen Anspielungen legt er seine Zeichnungen an; die wurden in namhaften Medien publiziert, von der FAZ über die TIMES bis zu ZEIT und GEO, und in zahlreichen Ausstellungen weltweit gezeigt.
Im Buch begegnen sich Henri IV. und Heinrich Mann, der vor den Nationalsozialisten über Kehl ins Exil nach Frankreich floh und in Nizza zwei Romane über seinen Lieblingskönig schrieb. Oder Napoleon und Goethe: Dafür, dass er bereits 60 Jahre alt sei, habe er sich „ganz gut erhalten“, sagte der damalige Kurzzeit-Herrscher über fast ganz Europa zum Langzeit- Dichterfürsten.
Es begegnen sich weiter Brecht und Villon. Einige der genial-frechen Verse und Ideen François Villons wurden von Brecht einfach kopiert. Ohne Villon hätte es die Dreigroschenoper so nicht gegeben.
Zeichnungen und Texte ergänzen sich, weil Ehrt so zeichnet wie ich schreibe oder umgekehrt. Kein deutscher Zeichner ist denkbar ohne grandiose französische Vorbilder wie Honoré Daumier und Jean- Dominique Ingres, dem grandiosen Porträtisten einer ganzen Epoche, der es auf den Punkt brachte: "Die Zeichnung ist die Ehrlichkeit in der Kunst!" Das war auch die Devise von Tomi Ungerer, dem Ehrt mit einem Einzelportrait Reverenz erweist.
Das
grossformatige Buch mit über einhundert Seiten
erscheint in der Édition du Signe und kostet 20 Euro. Bestellungen bei manfred.hammes@web.de oder in einer dieser richtigen Buchhandlungen, wo es noch Menschen gibt. Gerne sende ich Ihnen ein Exemplar zu. Wenn es nicht gefällt (was bisher nicht vorgekommen ist), schicken Sie es einfach zurück.
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