Sonntag, 7. Juni 2015

Handyfreies Slowfood in Alès: Restaurant Le Mandajors

Auf Seite 2 der Speisekarte steht ein wichtiger Hinweis: Das Mandajors - benannt übrigens nach Louis des Hours de Madajors, dem ersten Bürgermeister, den Alès (damals noch Alais geschrieben) sich im 17. Jahrhundert wählte – sei kein Fast-Food-Restaurant, eher ein Slow-Food-Restaurant.

Immer voll besetzt und Eine immer freundlich und noch mehr in Eile
Eine französische, von den Cevennen angehauchte Küche gibt es. Zum Beispiel ein Steinpilz-Omelette oder Tripes und manche Gerichte verfeinert mit Eßkastanien, die in den Cevennen im Überfluß wachsen. Selbst im Nachtisch werden sie verarbeitet, dem Coupe Cevenol, eine Kalarienbombe aus Vanilleeis und viel Sahne, die mit Eßkastaniensirup getränkt wird. Während Sie auf die empfehlenswerten hausgemachten Steinpilz-Ravioli warten, können Sie die Speisekarte studieren, die viele aktuelle und historische Hinweise auf die Stadt enthält. Und natürlich auf das Restaurant, das am längsten betriebene in Alès. Seit dem Ende der zwanziger Jahre hat es nur fünf Chefs gegeben und Fredéric Begouin, der jetzige Inhaber ist auch schon wieder seit 1991 dabei.
Großer Bahnhof vor dem kleinen und versteckt liegenden Restaurant
In der 1940er Jahren, während des Zeiten Weltkriegs gehörte es der Familie Trinquier, die im vorderen Teil die deutschen Besatzungssoldaten bediente und über den Hinterausgang die französischen Widerstandskäpfer der Résistance mit Essen versorgte. Das Preis-Leistungsverhältnis - Kreditkarten werden nicht akzeptiert - ist ist perfekt, das Tagesmenue ab 12 Euro, die Menues ab 16 Euro und das Viertel Rotwein aus verschiedenen Kooperativen der Cevennen kostet keine 2,50 Euro.


Handyverbot im Mandajors
Der Service agiert mit viel Übersicht und ist ausgesprochen freundlich - mit Ausnahme, wenn im Restaurant ein Handy klingelt, was dann sehr eindrücklich unterbunden wird. Viele Stammgäste und manchmal laute Diskussionen auch von Tisch zu Tisch. Sehr sympathisch und immer wieder einen Besuch wert. Mittags sollte man wirklich um 12 Uhr da sein oder reserviert haben; die 30 Plätze sind regelmäßig besetzt.