Einfach und klassisch: Trüffelomelette |
festgelegt und dann beginnt ein Handel, der immer noch meist ein steuerfreies Geschäft ist. Deshalb sind auch Kameras auf den Märkten nicht gerne gesehen.
Machen Sie doch den Versuch und verlangen Sie einmal eine Quittung mit Datum und Namen des Verkäufers. Schneller können die Trüffel nicht wieder im Kofferraum verschwinden und Ihr Gesicht ist dem Verkäufer auch noch ein Jahr später ins Gedächtnis gebrannt.
Ganz seriös, also weniger schwarz, geht es zu, wenn die großen Einkäufer kommen, die dann schnell fünfstellige Summen ausgeben, aber in der Regel direkt bei ihren Vertrauenspersonen kaufen, bevor die ihre Ware auf dem Markt anbieten. Frische - und damit auch das Gewicht - ist der wichtigste Wertfaktor der Trüffel. Fünf , sechs Stunden später werden die Pilze bereits in Paris (je nach Qualität und Jahr für 1.200 bis 3.000 Euro je Kilogramm) weiterverkauft. Spitzenköche sagen, daß ein Trüffel nach zehn Tagen fatigué, nach vierzehn Tagen mort ist.
Manche frieren Trüffel ein; so hat dann der teuer zahlende Gast mehr etwas fürs Auge als den Geschmack. Die beste Art Trüffel aufzuheben, ist in einer mit Erde gefüllten Holzkiste im nicht zu kalten Kühlschrank.
Mehr Besucher als Einwohner während des Trüffelmarktes |
Vier Generationen von Trüffelkennern: Die Familie Tournayre |
Mit guter Spürnase auch selbst erfolgreich |
Den Abend können Sie mit der Lektüre von Gustaf Sobins „Trüffelsucher“ beschließen, dessen Cabassac seinen kostbaren Schatz nicht im Unterholz der Wälder, sondern in seinen kaum besuchten Vorlesungen über die provenzalische Sprache findet. Das Buch des Amerikaners ist kein Buch für Doppelnamen-Frauen, wie der Verriß von Kristina Maidt-Zinke in der Frankfurter Allgemeinen zeigt. Als mißglückter
„getrüffelter Kaiserschmarrn voll schwüler Erotik“wird Sobin von ihr als ungenießbar angesehen. Cabassac indes schert sich nicht drum und
„ging weiterhin in jedem Winter auf die Trüffelsuche, so wie er im Frühling wilden Spargel stach, blühende Heilkräuter im Sommer sammelte und eine Fülle von bleichen, gefleckten Pilzen im Herbst.“Wie Sobin selbst übrigens auch, den die Spurensuche nach René Char in die Provence, nach Goult, führte, wo er die längste Zeit seines Lebens wohnte. Der umfangreiche Briefwechsel der beiden ging nach Sobins Tod im Jahr 2005 an die Yale Collection of American Literature.