Samstag, 25. März 2017

Jacqueline Kennedy, Juliette Greco und die starken Frauen des Languedoc

Im erzbischöflichen Palast von Uzès tagt gelegentlich die genealogische Gesellschaft des Languedoc-Roussillon, die die Region mit ihren Forschungen um vier „starke“ Frauen bereichert hat.
Edith Piaf als US-Graffiti. Sonst natürlich: Je ne regrette rien.     c Paul Stumpr
Daß Edith Piaf aus dem Süden stammt, läßt sich gut vorstellen. Und Anne de Montemart (1847-1933) sowieso; die Herzogin von Uzès war die

Anne de Montemart:  die
erste Französin mit Führerschein
erste Frau in Frankreich, die den Führerschein machte und tatsächlich auch ein Automobil lenkte. Bei den Pferden im Stall durfte sie das angstmachende technische Gerät aber nicht unterstellen; das setzte der Pferdeknecht beim Herzog durch.

Anne de Montemart: Gelegentlich
auch schnell zu Pferd unterwegs
Ähnliches passierte zu jener Zeit Reisenden auch in den damaligen wie heutigen Touristenmetropolen. Als Rudyard Kipling, der Autor des „Dschungelbuchs“ in Avignon Station machte, verbot ihm der Hotelbesitzer sein Auto im Hof zu parken; das mache die Pferde scheu.

Auf einem überlebensgroßen Bild von Antoine Weisz im Musée Borias ist die Herzogin de Montemart als Reiterin in jagdlicher Umgebung dargestellt; wie immer übrigens in Trauerkleidung, die sie seit dem Tode ihres Mannes trug - da war sie gerade 29 Jahre alt. Die dritte im Bunde ist Jacqueline Kennedy, die in direkter Linie von Simon Mercier (1610-1686) abstammt, einem Wollschneider aus Saint Michel d‘Euzet. Und mit Juliette Greco aus Montpellier (* 27.2.1927)ist das Quartett perfekt. Wenn es nur irgendwie geht, gönnen Sie sich die Greco, die ja oft im Midi auftritt. Wenn Sie Glück haben, gehört Ihr

Chanson über „Monsieur Faulkner“ ins Programm und das Leben, das eine „drôle d‘histoire“ ist. Wenn man ihre Stimme bei diesem Lied hört, wünscht man sich nichts anderes als dieser Idiot oder der einfältige Erzähler dieser Geschichte zu sein:

La vie, c'est une drôle d'histoire
Contée par un sot
Ou par un nigaud
Une histoire
Qui s'enfuit

pleine de bruit, de fureur
Pleine de bruit, de fureur. 


 La vie, un chemin bizarre
Qui monte et descend
Et tourne et se prend
Au Hasard
Mort ou vif
Plein de nuit, de lueurs
Quand l'un rit, l'autre pleure
Comme dit Monsieur Faulkner.

Viens, viens,
Nous n'y pouvons rien
Un jour, y a plus de tout à l'heure
Viens, viens,
Ton temps t'appartient
Et par ta pauvre vie mon Coeur.

Longues, longues et froides années
Pourquoi courez-vous
Pour nous harceler ?
Moi je veux
Pour le peu
Que j'ai à faire sur la terre
Vivre au gré de mon coeur
Comme dit Monsieur Faulkner.