Dafür, daß er "bio" ist, gelingt hier ein fast göttlicher Wein |
Ganze Busse mit Architektur-Studenten besuchen Solan wegen des neu gebauten Weinkellers, ein Gebäude, das seinen Reiz au dem Gegensatz
Auch von weitem (siehe Bild oben) eine Einheit |
„fast so schön abweisend wie das Gefängnis von Sète“.
Mére Hypandia strahlt, wenn sie die Geschichte erzählt, wie es gelang, mit Hilfe eines Maklers, die alten Gbäude zu erwerben. Seit 1991 wurde das Kloster Stück um Stück
restauriert und erweitert. Das Geld für Kloster und Weingut war wundersam irgendwie da – „de façon miraculeuse“, wie Gründer Père Placide Deseille das formuliert. Postalisch gehört das Monastère de Solan zu La Bastide d’Engras, was aber im ländlichen Frankreich gar nichts heißt. Wenn Sie in den Ort hineinfahren, sehen Sie linker Hand von einem kleinen Platz aus, auf dem auch die Mairie steht, die Bastide. Die paar Schritte hinauf lohnen sich. Vom Kloster aber keine Spur und fast hat man den Eindruck, die wenigen Einwohner wären alle in die Häuser geflüchtet, um die Adresse ihres Weinlieferanten nicht bekannt geben zu müssen.
Mère Hypandia |
Die Bewohner des Klosters von Solan haben sich auf einem alten Gutshof niedergelassen, der einmal Kirchengut von Pont-Saint-Esprit war. Früher katholisch also, heute orthodox. Schwestern und Brüder arbeiten gemeinsam im Kloster. Biodynamischer Anbauregeln bestimmen die Arbeit im Weinberg. Die rund fünfzig Hektoliter, die hier produziert werden, sind schnell ausverkauft. Manchmal glaube ich, allein schon wegen der phantasievoll gestalteten Etiketten und der Bezeichnungen für die Weine. Wer vermutet schon einen Rosé mit dem immerhin auch weltlich auszulegenden Titel
„Mein Geliebter hatte einen Weinberg“als Klosterprodukt.
Marketing spielt also eine Rolle, Zeit nicht. Bei der Lese, per Hand versteht sich, werden mit größter Sorgfalt auch einzelne faule
Trauben entfernt. So kann es drei, fünf oder auch schon mal zehn Minuten dauern, bis die Trauben eines einzigen Weinstocks vorsichtig in die Holzkisten gebettet werden. Auch experimentierfreudig sind die Klosterdamen. Manche Rotweine wurden zu Apéroweinen ausgebaut und es wurden auch schon einmal Pinienknospen, junge Mandeln oder Ingwerstreifen zugesetzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich auf Ihre Anregungen. mh