Im Nachkriegsberlin: Bert Brecht auf einer Friedenstagung des Kulturbundes Bild Wiki cc |
Seit dem Spätsommer 1944 arbeiteten einige der in die Sowjetunion geflohenen deutschen Schriftsteller, darunter Johannes R. Becher und Willi Bredel, bereits an der Organisation der kulturellen Umerziehung der Deutschen. Mitte 1945 wurde der „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ in Berlin gegründet. Er sollte ausdrücklich keine Parteinähe haben, sondern unabhängig und überparteilich sein – was er tatsächlich aber nie war.
277.728 Rosinenbomber: Sehnsüchtig erwartet |
In diesem Umfeld taucht im Roman „Leaving Berlin“, von Joseph Canon in den Jahren 2012 und 2013 geschrieben, ein weiterer Autor auf, die Romanfigur des Halbjuden und Kommunisten Alex Meier, der schnell zu Brecht, von dessen sarkastischer Art angezogen wird und zu Anna Seghers einen guten Draht gewinnt. Gerade mal 1700 Kalorien stehen den Berlinern zur Verfügung, aber die Hofierten des Kulturbundes profitieren von Buffets ohne Lebensmittelkarte, von Wohnungen, von Telefon und für Brecht und Meier steht immer ein Auto zur Verfügung. Und rings herum Schwarzmarkt, Luftbrücke und Spionage.
Alex Meier in einer Phantomzeichnung und das gegenüber der deutschen Ausgabe aussagekräftigere amerikanische Cover |
Joseph Kanon, der Harvard-Student und spätere Verlagsleiter von Houghton Mifflin hat eine ganze Reihe seiner Romane im Nachkriegsberlin angesiedelt.
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