Freitag, 20. August 2021

Die verwunschene Klosterruine von Saint Felix-de-Montceau



Ist-Zustand und Rekonstruktion. Bilder OTGigean&Association

Da war mein Vertrauen in die „Grünen Michelinführer“ mal wieder grenzenlos – aber letztlich gerechtfertigt. Wenn man von Sète kommend zur Abtei von Saint-Felix-de-Montceau möchte, solle man einfach in Gigean bei einem ziemlich verwitterten und wie handgemalten grünen Holzschild nach rechts abbiegen und dann solange dieser Straße folgen, bis es nicht mehr weiter gehe. Das Schild war im Juli 2021 leicht zu finden, die Abtei auch; das Buch stammte aus dem Jahr 1957.



Im Inneren der normalerweise verschlossenen Klosterkirche

Im elften Jahrhundert wurde die Abtei von Benediktinern gegründet, auf der einen Seite die Via domitia, auf der anderen der Ètang de Thau und das Mittelmeer. Die Zisterzienser, die die Abtei wenig später übernahmen mußten ausgesprochen fröhlich sein mit der geografischen Lage oben auf den Höhen des Gardiole, denn ihre Ordensregel sah so exponierte Lagen nicht vor.

   
Der Klostergarten wirkt auch auf Puppen so beruhigend, 
daß sie garnicht mehr von hier weg wollen

Die schon vor den napoleonischen Wirren teilweise zerstörte Abtei wurde ab den 1970er Jahren von den engagierten Mitgliedern der Association de Sauvegarde de Saint Félix behutsam restauriert. Es ist ein verwunschener Ort geblieben – gerade auch der neu angelegte Kräutergarten- den zu besuchen lohnt, insbesondere, wenn man mal alleine sein will. Das gilt natürlich nicht während der gelegentlichen Open-Air-Rock-Konzerte, deren Bühne Bühne dann im Chor der ehemaligen Klosterkirche steht. Solche Einnahmen braucht die Association zur Finanzierung weiterer Aufbau- und Sicherungsarbeiten.
 
 
Und jetzt: Vorsicht Werbung.
Viel mehr über Sète, den Ètang de Thau und Bouzigues und Brassens und Valéry lesen Sie in meinem Buch "Durch den Süden Frankreichs". Ein französischer Rezensent schrieb:
Ob es den Franzosen nun gefällt oder nicht, aber der umfassendste und am intelligentesten geschriebene Reiseführer über Südfrankreich stammt von einem deutschen Autor.
 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich auf Ihre Anregungen. mh