Samstag, 4. August 2018

Sète: Hai-Angriff im Hafen

Delphine und Haie waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Mittelmeer so zahlreich, daß sie sogar in den größeren Häfen, zum Beispiel in Sète, zu beobachten waren. Johanna Schopenhauer (1766-1838) - die Goethe-Vertraute

Blick vom Friedhof (mit dem Grab von Paul Valéry) auf den Hafen von Séte. Johanna und Adele Schopenhauer auf einem Gemälde von Caroline Bardua
und Mutter des Philosophen Arthur - war während Ihrer Reise durch Südfrankreich sogar von einem Haiangriff erzählt worden.

„Vor mehreren Jahren badete ein englischer Matrose in dem stillen, klaren Wasser, da gewahrten seine Kameraden wie ein großer Hai dicht unter ihm dahergeschwommen kam. Sie warfen ihm ein Seil zu. Schon war der Unglückliche über das Wasser gehoben, da sprang das Ungeheuer hoch aus der Flut, schnappte nach ihm und die Rettung des Lebens war mit dem Verlust eines Beines erkauft.“
Das Mittelmeer gehört auch heute noch zu den allerdings seltenen Jagdrevieren des Weißen Hai, wie sich auf den Karten von „Shark Protect“ ersehen läßt. Zwischen dem Besuch Johanna Schopenhauers im Jahr 1804 und heute hat es
„siebenunddreißig verbriefte Weißhai-Angriffe auf Menschen gegeben, wovon siebzehn tödlich endeten“.
Der letzte dokumentierte Angriff stammt aus dem Jahr 1984.


Weiße Haie: Kaum einmal im Mittemeer  Bild: B. Inalglory, WikiComm
Heute werden noch knapp fünfzig Haiarten im Mittelmeer gezählt, davon rund ein Drittel mit Längen über drei Meter und so auch für Badende gefährlich. Da mag man die statistische Wahrscheinlichkeit als sehr gering errechnen. Aber fragen Sie doch mal den englischen Matrosen.

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